KIEZ GESICHTER – die Geschichte dahinter
Neukölln, hier lebe und arbeite ich. Tagtäglich begegnen mir hier Menschen – beim Fahrrad fahren, Essen gehen, Einkaufen und Bummeln. Hier und dort bleibe ich stehen und beginne mich zu unterhalten. Manchmal ist es nur ein „Hallo, wie gehts?“ und manchmal ist es mehr. Sehr selten fragt man die Menschen aus dem Kiez, die einem immer wieder über den Weg laufen, nach dem Namen, nach ihrer Geschichte und noch seltener portraitiert man sie. Bei Kerstin und Andre Gerloff, in ihrem Moped- und Fahrradladen, begann meine fotografische Reise. Beide sind mir im Laufe der Zeit, da ich dort mein Fahrrad reparieren lasse, vertraut geworden, und ich habe Lust bekommen, sie einmal zu portraitieren. Denn für mich sind es ausdrucksstarke Gesichter. So entstand das erste Foto. Dann entwickelte ich die Idee, weitere Menschen im Kiez zu fotografieren, die Gesichter und ihre Geschichte dahinter sichtbar zu machen. Wie beim Domino, führte mich ein Portrait zum nächsten. „Du musst unbedingt noch zu Wolle, und zu Ali, dem Trödelhändler.“ Oder aber ich sprach zum Beispiel Micha, das „Kiezgesicht“ ganz spontan auf der Straße an, da er gerade mal wieder mit seinem Hund spazieren ging, und für mich einerseits bekannt, und dennoch unbekannt war. Durch sein „Ja klar mache ich mit und freue mich sehr, dass Du mich fotografieren möchtest!“, wurde mir Micha mit Monika ebenfalls schnell vertraut. Ein jeder in seiner Authenzität und Umgebung am Arbeitsplatz oder Wohnort. Danke dafür.